Begeisternde Swiss Breed Classic in Aarau

In allen Teilen sehr gelungene Veranstaltung

Die Swiss Breed Classic des ZVCH in Aarau hinterliess in jeder Beziehung einen sehr guten Eindruck. Talentierte, vielversprechende Jungpferde konnten bei optimalen Bedingungen präsentiert werden, und das Publikum profitierte ebenso von der perfekten Organisation. Der durchführenden Warmblutpferdezuchtgenossenschaft Bremgarten darf ein grosses Lob ausgesprochen werden.

Dass von den 38 an der diesjährigen Swiss Breed Classic teilnehmenden Pferden einiges erwartet werden konnte, lag auf der Hand, hatten sie sich doch bereits am Feldtest durch ihre Qualität hervorgetan. Dass nach gut gelungener Austragung der SBC in Aarau im Spätherbst 2019 die Erwartungen an die organisierende Warmblutpferdezuchtgenossenschaft Bremgarten ebenfalls beträchtlich waren, versteht sich ebenfalls. Am Abend des 20. November 2021 trat man den Heimweg an mit der Erfahrung, dass die Erwartungen gar noch übertroffen wurden. Die Qualität der Pferde vermochte zu begeistern. Die Organisation war in jeder Beziehung tadellos: beste Bedingungen für Menschen und Pferde. Dass die Präsentation in den Grundgangarten (Dressur) und das Freispringen zeitlich getrennt erfolgten, erwies sich als sehr vorteilhaft. Der gesamte Ablauf verlief ruhiger und erlaubte gesamthaft eine höhere Konzentration auf das Geschehen. Die Publikumsinformation war perfekt wie auch der gesamte übrige Service.

Kopf an Kopf bei den Grundgangarten

Nach der Qualifikationsrunde bei den Grundgangarten wiesen zwei Pferde die gleiche Durchschnittsnote von 9.20 aus: die braune Stute Esperanza SBM CH (Fürstenball – Callaho’s Benicio – Dormello) aus der Zucht und im Besitz von Peter Matzinger aus Rafz und der dunkelbraune Fortunato de Oxalis CH (Finest Selection – Rubin-Royal – Weltmeyer) aus der Zucht von Stephanie Schoellkopf und Urs Huber aus Nunningen (Besitzer Eva Bider und Alexander Susmelj, Rheinfelden). Mit 9.13 war Dancira ZFK CH (Dancier – Sir Donnerhall – Pavarotti) auf dem dritten Zwischenrang. Sie war gezüchtet worden von ihren Besitzern Beat Fischer und Heidi Kaufmann aus Buchs LU. Im von sechs Pferden bestrittenen Final mit Fremdreitern blieb Fortunato de Oxalis CH mit dem Gesamtergebnis von 9.24 siegreich, dicht gefolgt mit der Note 9.23 von Dancira ZFK CH und Esperanza SBM CH mit der Schlussnote 9.10. Richter waren Christoph Hess aus Deutschland, die junge, ebenfalls aus Deutschland angereiste Eilika Böye (auch Fremdreiterin) sowie Hans Staub, der im Final ebenfalls als Fremdreiter sein Urteil abgab. Die einzelnen Paare wurden von Christoph Hess auf äusserst lehrreiche, immer aufbauende und auf das Wohl der Pferde bedachte Weise kommentiert. Nachdem er bereits nach der Präsentation der ersten beiden Pferde in der Qualifikationsrunde in Aussicht gestellt hatte: «Die Trauben hängen hoch, das ist ein schöner Einstieg» sprach er am Schluss der ZVCH-Zucht ein grosses Lob aus. Mit dem Hinweis, es sei nie zu vergessen, dass sich diese Pferde «eigentlich im Kindergarten» befinden, trat er für sorgfältige, kompetente und wohldosierte Förderung der jungen Talente ein und lobte diese auch immer wieder.

Dominanz der Favoritin im Freispringen

Das Freispringen wurde von Beginn an dominiert von der dunkelbraunen, kleinen, jedoch äusserst flinken und sportlichen Stute C-Panamera Athletic CH (C-Indoctro I – Toulon – Carolus) aus der Zucht von P. Bucher und M. Bannwart aus Retschwil, im Besitz von Pascal Bucher. Sie trat zum von acht Pferden bestrittenen Final bereits mit der Gesamtnote 9.11 aus der Qualifikation als Favoritin an und vermochte diesen mit der höchsten Gesamtnote von 8.83 als Siegerin zu beenden. Auch die beiden nach der Qualifikation auf dem zweiten bzw. dritten Zwischenrang klassierten Pferde vermochten ihre Plätze zu verteidigen. 8.67 war die Schlussnote des braunen Croesus-Sohnes Carlito JMW CH, gezogen aus der Marakana (Lider – Caretino) von Janine Achermann aus Thierachern, im Besitz von Marc und Janine Wenger aus Thierachern. Mit insgesamt 8.61 behauptete sich die herrliche Schimmelstute und «Miss Schweiz 2021» Baccara CH (Balou du Rouet – Carry – Calido) aus der Zucht und im Besitz von Paul und Kerstin Koch aus Dozwil auf dem dritten Rang. Richter im Freispringen waren Markus Hauri, Alain Jufer und Eliano Meroni, der bei der Beurteilung von Nachkommen seiner Hengste jeweils in den Ausstand trat. Auch Markus Hauri zeigte sich von der Qualität der Pferde angetan. «Es ist natürlich immer eine Momentaufnahme, die von Vielem beeinflusst werden kann. Gesamthaft bin ich aber positiv beeindruckt von der Qualität der Pferde», führte er aus und dankte auch allen Beteiligten für die Organisation und Durchführung der Swiss Breed Classic 2021.

Heinrich Schaufelberger

Fotos: Katja Stuppia