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Zuchtkonferenz des ZVCH 2025

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Beim jährlichen Treffen der Präsidenten und Geschäftsführer sorgten vor allem die Bekanntgabe über die Streichung der Tierförderbeiträge für Unmut. Angeregt diskutiert wurde über eine allfällige Helmpflicht bei öffentlichen Pferdevorführungen.

Sandra Leibacher - An der jährlichen Zuchtkonferenz erhielten die Präsidenten und Geschäftsführer zahlreiche Verbandsinformationen, um sich auf die bevorstehende Mitgliederversammlung vom 22. März vorzubereiten. Ausserdem soll auch der Informationsfluss an die Züchter ihrer Genossenschaften und Vereine gewähr­leis­tet werden. Das Treffen fand am vergangenen Samstag im Nationalen Pferdezentrum in Bern (NPZ) statt.

Niveau gleichbleibend
Anja Lüth, die Leiterin der Herdebuchstelle, erläuterte die Statistiken der Mitglieder-, Fohlen- und Teilnehmerzahlen an Zuchtveranstaltungen, die sich mit kleinen Differenzen auf dem gleichen Niveau wie 2023 bewegten. «Nachdenklich stimmt mich die massive Erhöhung an Mitgliedern ohne Genossenschafts- oder Vereinsanschluss», so Lüth. «Sie zahlen dafür lieber 50 Franken mehr für eine reine ZVCH-Mitgliedschaft, das hilft aber den Genossenschaften und Vereinen nicht. Dies müssen wir unbedingt im Auge behalten.»

Schlechte Neuigkeiten
Präsident Daniel Steinmann informierte über den aktuellen Status quo bezüglich der Tierförderbeiträge aus dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). «Ende Januar wird die Vernehmlassungsfrist der angepassten Tierzuchtverordnung beginnen, welche voraussichtlich am 1. Januar 2026 in Kraft tritt. Trotz Allianzen mit anderen Tierzuchtvertretern wird die Warmblutpferdezucht definitiv weniger Geld bekommen. Aus dem Gesamttopf von 35 Millionen gehen nur noch vier Prozent an die Pferdezucht. Wir werden somit schätzungsweise nur noch halb so viel erhalten», so Steinmann.

Helmpflicht?
Im angrenzenden Ausland ist es bereits Pflicht, dass Pferdevorführer, vor allem Jungzüchter, an öffentlichen Pferdeevents wie Körungen, Fohlenschauen, Stutenschauen und weitere einen Helm tragen müssen. Daher wurde betreffend einer Helmtragepflicht eine Diskussion im Gremium angeregt. Zahlreiche Wortmeldungen folgten, die Jungzüchter, in Vertretung von Robin Kunz, wollten sich nicht vorgängig dazu äussern, hätten dies aber unter sich schon eingehend diskutiert. Die anwesenden Vertreter einigten sich, die Ausschreibungen der Zuchtveranstaltungen (Fohlenschauen, Feldteste) mit dem Zusatz «Ein Helmtragen werde empfohlen», jedoch nicht mit einer «Helmpflicht» zu ergänzen. Letztlich sei das Helmtragen jedem selbst überlassen, Vorschriften von- seiten der Versicherungen gäbe es nicht, so zu hören.

Bevorstehende Neuwahl
Steinmann informiert die Anwesenden über seinen Rücktritt an der kommenden Mitgliederversammlung. Der Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus hat seine Kandidatur beim Vorstand bereits eingereicht. «Mit einem gut vernetzten Politiker als Präsident wäre der Verband gut bedient, natürlich werden weitere Kandidaturen entgegengenommen», so Daniel Steinmann. Neuhaus informiert bereits über Neuigkeiten aus dem BLW: «Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute – das Pferd wird vom BLW nicht aus der Landwirtschaft genommen, trotz der Tatsache, dass mittlerweile über 50 Prozent als Heimtiere und nicht mehr als Nutztiere deklariert sind. Die schlechte Nachricht – gemäss BLW-Vorschlag werden die Fördergelder von rund einer Viertelmillion Franken für die Warmblutpferdezucht gestrichen. Das BLW wird so zum Totengräber der Schweizer Warmblutzucht. Wir produzieren in der Schweiz etwa 500 Warmblut- und 1800 Freibergerfohlen pro Jahr, demgegenüber werden fast 5000 Pferde importiert. Wir sind in einem sehr internationalen Markt – man opfert die Pferdezucht auf dem Altar des internationalen Handels», so Christoph Neuhaus.

Fotos : Sandra Leibacher