Ein Schaulaufen der verschiedenen Rassenvererber, gepaart mit unterhaltsamen Showeinlagen sorgten für einen grossen Publikumsaufmarsch in Bern.
Sandra Leibacher - Bereits zum 23. Mal folgten die zahlreichen Zuschauer am letzten Samstag der Einladung zu «Hengste in Bern» im Nationalen Pferdezentrum Bern (NPZ). Dicht an dicht und voll bis auf den letzten Sitzplatz sassen die Interessierten, bestückt mit dem Programmheft, auf den Rängen und freuten sich auf die Show. Als Moderatoren informierten Volker Raulf und für das Französisch sprechende Publikum Samuel Schär das Publikum. Für die musikalische Umrahmung des Programms sorgte Markus Hinzke. Präsentiert wurden 24 Hengste verschiedener Rassen unter dem Sattel in den Sparten Dressur und Springen, am Wagen oder an der Hand. Vom Freiberger, Warmblüter, Edelhaflinger, Isländer und verschiedene Ponyrassen bis zum Vollblutaraber war eine reichhaltige genetische Vielfalt vertreten. Zwischen den Hengstpräsentationen zeigte Jenny Meyer mit ihren Pferden verschiedene Showeinlagen. Auch die NPZ-Quadrillen der Schweizer Warmblut- und Freibergerpferde boten Abwechslung.
Fraktion der Warmblutpferde
Für einen tollen Showauftakt zeichnete sich der 13-jährige Westfalenhengst Daddy’s Best (Den Haag – Estobar NRW – Bormio, Besitzer: Heinz Mägli) verantwortlich. Mit seinen ausgezeichneten, raumgreifenden Grundgangarten wusste er das Publikum zu begeistern. Einen fulminaten Auftritt bot Eva Lachat mit ihrem frischgekörten Junghengst Kadjar de la Rouge-Eau CH (Kjento – Riccione – Weltmeyer, Eva und Gérard Lachat). Noch nicht einmal vierjährig, präsentierte er seine ausgezeichneten Grundgangarten mit einer beeindruckenden Coolness und Selbstsicherheit. «Eine Offerte für ambitionierte Dressurpferdezüchter im In- und Ausland. Er weiss mit seinem korrek-ten und funktionellen Exterieur, das alles gepaart mit Gesundheit, Rittigkeit und Leistungsbereitschaft und vor allem mit genetisch bestem Pédigree zu überzeugen. Wir sind schon jetzt gespannt auf seinen ersten Fohlenjahrgang im nächsten Frühling», so Raulf. Auch die beiden Junghengste der Familie Meroni (Stud San Martino) zeigten hervorragende Springgene in bester Manier. Reiterin Tiziana Realini präsentierte die drei ausgezeichneten Grundgangarten von S.M. Talim CH (Tornado – Calvaro Z – Chellano Z) – auch dieser bald vierjährige Hengst wurde 2024 für den Zuchtverband CH-Sportpferde (ZVCH) gekört – und dem ebenfalls vierjährigen Schimmelhengst Cinmar SM Z (Cornet du Lys – Kassander van’t Roosakker – Aganix du Seigneur). Ihn zeigte die CC-Reiterin bereits am Sprung. Geboren für diese Aufgabe schien ihm das sichtlich Spass zu machen. «Ein Feuerwerk internationaler Parcourprominenz vereint sich in diesem hoffnungsvollen Junghengst», so der Kommentator. Ebenfalls aus Schweizer Zucht präsentierte Tamara Horisberger den fünfjährigen Freestyle de Meuyrattes CH (Florencio I – Brentano II – Quater, Philippe Horisberger). Stationiert im NPZ, bietet sich der Hengst mit bestem Dressurblut und viel Raumgriff zur Zucht an.
Die Springmeister
Als Vertreter von Vererbern mit bestem Springblut präsentierten sich vier Deckhengste, deren drei aus dem Gestüt Grenzland. Aufgefallen durch hervorragende Leistungen ist der achtjährige Holsteinerhengst Quiwi’s Charmeur (Quiwi Dream – Cartani – Casall, Salome Rudin-Lüdi). «Ein Hengst mit blutgeprägter Aufmachung, schönem Auge, gewünschter Modernität, hervorragendem Interieur und dem nötigen Ehrgeiz für tolle Aufgaben», so der Moderator. Dieser Hengst ist aktuell aber nicht gekört für den ZVCH.
Der bereits 21-jährige Holsteiner Croesus (Casall – Coronado – Lagos, Carmen Vogt) präsentierte sich topfit in der Arena. «Dieser Springhengst hat die Turnierplätze der Welt gesehen. Sein Leistungsnachweis ist beeindruckend, er hat bereits bewiesen, dass er über bestes Springblut verfügt», so Raulf. Dritter im Bunde war Diachacco (Diarado – Chacco-Blue – Baloubet, Karin Haber) mit Dominik Juffinger im Sattel. «Das Gestüt Grenzland gibt sich die Ehre, einen weiteren spitzen, internationalen Springmeister in seiner Box zu wissen.» Der belgische Warmbluthengst Picobello van’t Roosakker (Kassander van’t Roosakker – Canabis Z – Contender, Marc Buhofer) wurde von Jason Smith zum Bedauern der Zuschauer «nur» unter dem Sattel und nicht am Sprung vorgestellt. Locker und leichtrittig präsentierte der gebürtige Brite den Schimmel in den drei Grundgangarten.