Das engagierte OK mit den vielen freiwilligen Helfern rund um OK-Präsident Peter Zeller organisierte eine gelungene Premiere des Finals der 3jährigen Feldtestpferde. Während in der Dressur die Miss Schweiz 2023 Pinja v. Schlossgut CH unangefochtene Siegerin wurde, war das Freispringen bis zum Schluss spannend.
Eine kleine aber qualitativ sehr hochwertige Gruppe junger Pferde präsentierte sich am Vormittag in der Dressur den bereits zahlreich anwesenden Zuschauern. Christoph Hess und Hans Staub, die bereits in den Vorjahren in Aarau die jungen Dressurhoffnungen kompetent beurteilten, wurden neu durch Corinne Rapold unterstützt.
Schon in der Qualifikation überzeugte ein Pferd in beeindruckender Manier: Pinja v. Schlossgut CH v. Morricone - Fürstenball - Gribaldi. Die Miss Schweiz der CH-Prämienzuchtstutenschau 2023 war auch in Aadorf eine Klasse für sich. Mit viel Elastizität, grossem Raumgriff, dabei stets im Takt bewegte sie sich unter ihrer Ausbildnerin Eva Lachat von Anfang an wie eine Siegerin. Maximalnote 10 für Trab, Galopp, Rittigkeit und Reiteignung unterstreichen die herausragende Qualität dieser Stute. Züchterin und Besitzerin Ursula Aebischer aus Bösingen darf zurecht stolz sein auf diese Ausnahmestute. Bereits die Mutter Paella v. Schlossgut gewann als 3jährige ebenfalls die Stutenschau und das Swiss Breed Classic.
Rang 2 in der Dressur ging an Michelangelo Noé CH v. Marc Cain - Sandro Hit – Donnerkiel (Z. Kroll Corinne, Malters; B.: Fischer Beat & Kaufmann Heidi, Buchs LU). Der beindruckende, grossrahmige Wallach zeigte unter seiner Reiterin Mélanie einen tollen Bergaufgalopp und eine natürliche hohe Rittigkeit. Den dritten Rang sicherte sich der Sieger des Feldtestes in Rickenbach Fine Fabergé CH v. Finest - For Romance - Lord Sinclair aus der Zucht und im Besitzer von Daniel Steinmann, Rüti ZH. Die Fremdreiter lobten auch beim ihm die tolle Rittigkeit.
Christoph Hess gelang es auch in Aadorf mit seinen kompetenten und einfühlsamen Kommentaren sehr lehrreiche Einblicke in die Ausbildung junger Pferde zu geben. Der gefragte Experte aus Deutschland lobte die hohe Qualität der Schweizer Nachwuchspferde und fand anerkennende Worte für die gefühlvolle Präsentation durch ihre Reiter.
Im Freispringen gestaltete sich der Wettbewerb bereits in der Qualifikation sehr spannend. Gemäss Reglement dürfen die besten acht Pferde das Finale bestreiten. Da sich sechs Pferde ex aequo auf dem 6. Rang klassierten, musste hier das Teilmerkmal Qualität über die Selektion für das Finale entscheiden.
Und dort konnte CH-Prämienzuchtstute RG Toulouse H CH v. Toulon - Cornetus - Ingo das Klassement nochmals kehren. Die Schimmelstute aus der Zucht und im Besitz von Rudolf Guyer, Bubikon sprang mit einem überragenden Vermögen und einer beeindruckenden Technik, dabei stets wach, aufmerksam und mit Übersicht.
Knapp dahinter klassierte sich Check Me CH v. Charthago Blue - Chico's Boy – Espri (Z. & B.: Ackermann Melanie, Graben). Der Schimmelwallach hatte nach der Quali noch auf Rang 1 gelegen. Aber auch hier sprang ein sehr hoffnungsvoller Youngster mit sehr grossem Vermögen, einer ausgezeichneten Technik und bereits sehr abgeklärt.
Auch Fedex CH v. Faut-il des 7 Vallons - Monte Bellini - Numero Uno (Z. & B.: Rohner Andreas, Schwarzenburg) machte seinen sprunggewaltigen männlichen Vorfahren alle Ehre. Bei diesem Fuchs gefielen den Richtern vor allem die Manier und das Vermögen. Und auch Heaven’s Prince CH v. Andiamo Semilly - Couleur Rubin - Calando II konnte in diesen Merkmalen punkten. Er wurde durch seine Züchterin und Besitzerin Erika Walther aus Münsingen in den Wettbewerb geschickt.
Gewohnt routiniert und angereichert mit vielen interessanten Kommentaren führten die Speaker Beat von Ballmoos und Matthias zweisprachig durch den Wettbewerb. Die Experten Raphael Masson, Mathias Schibli und Peter Bleiker, die erstmals als Jury am SBC im Einsatz waren, hatten angesichts des starken und ausgeglichenen Feldes der präsentierten Springpferde keine leichte Aufgabe. Die besten acht Pferde des Freispringens in Aadorf bestreiten das Superfinale der Swiss Breed Classic am CHI Genf Anfang Dezember. Und dort werden erfahrungsgemäss die Karten wieder neu gemischt!
Dem organisierenden Verein Sportpferdezucht Ostschweiz ist mit der Ausgabe des Swiss Breed Classic 2023 eine tolle Premiere in Aadorf auf der bestens geeigneten neuen Anlage gelungen. Die Latte hatte die Warmblutpferdezuchtgenossenschaft Bremgarten im vergangenen Jahr in Aarau hochgelegt. Aber das Team rund um Peter Zeller hat diese Hürde ausgezeichnet überwunden. Wir danken für einen tollen Anlass!
Anja Lüth, ZVCH
Fotos: Katja Stuppia